Samstag, 5. Dezember 2009

Sightseeing die x.

Diese Woche bin ich nochmal richtig aktiv. Das hat unter anderem damit zu tun, dass das Wetter hier jetzt langsam winterlich wird. Nach einem Kälteeinbruch am Mittwoch ist jetzt nichts mehr mit Shorts und T-Shirt. Die Temperaturen erreichen zwar tagsüber noch so 15ºC aber nachts kann es schonmal auf 3ºC runtergehen. Somit habe ich dann am Donnerstag noch einen größeren Ausflug unternommen. Da ich ja mittlerweile weiß, dass man mit dem ÖPNV hier zwar einige Orte erreichen kann aber bei weitem nicht so schnell und flexibel ist, habe ich also mir ein Auto gemietet. Da ich selbiges am San Jose Airport abholen musste, ging es also schon um 8 Uhr früh mit sehr bescheidenem Wetter los. Nach gut einer Stunde kam ich dann auch an und konnte mir immerhin ohne Probleme bei Alamo mein Auto abholen. Eine ganz andere Erfahrung als vorher bei Hertz.
Das erste Ziel auf meiner Rundreise war Apple. Dank mitgemieteten GPS war es auch kein Problem das Gebiet erstmal zu finden. Trotz geschätzter 3000 Parkplätze war die Parkplatzsuche aber doch recht kompliziert, da ich ja die 10 Besucherparkplätze darunter finden musste. Der Himmel war inzwischen glücklicherweise schon aufgeklart und somit konnte ich in aller Ruhe (!) schön über den großen Campus laufen. Rein durfte ich natürlich leider nicht. Aber ein paar Mitarbeiter habe ich durch die großen Glasflächen bei ihrer Arbeit begutachtet. Die abschließende Suche nach dem Auto von Steve Jobs blieb dann aber leider doch erfolglos. Um zu verstehen, warum ich das getan hab, muss man wissen, dass das Auto und Nummernschild von Steve Jobs für Apple-Anhänger heilig ist - ja ich weiß ist bescheuert.
Danach ging es dann wieder nach Mountain View, wo ich mir den Googleplex anschauen wollte. Hier war man aber nicht ganz so freundlich gegenüber Leuten mit Kameras und nachdem ich von der Security darauf hingewiesen wurde, dass ich doch eine Visitor-Badge bräuchte, habe ich das Gelände mal lieber verlassen. Es hingen auch wesentlich mehr Kameras da rum als bei Apple. Naja Google eben. Da ich aber wieder in Mountain View war, Hunger hatte und ja mich hier halbwegs auskenne, bin ich dann erstmal Mittagessen gegangen.
Anschließend ging es dann nach Stanford. Nachdem ich ja schon beim ersten Besuch den "Main Quad" besichtigt hatte, konzentrierte ich mich diesmal auf das Gebiet drumherum. Angefangen bei der Stadium Area, die in etwa dreimal so groß ist wie der Campus der HTW an der Treskowallee, fuhr ich zur Medical Area, wo ja u.a. auch mein japanischer Mitbewohner Takeshi arbeitet. Da ich aber nach wie vor nicht auf Krankenhäuser stehe, habe ich einen Besuch drinnen sein gelassen und mich mehr auf den sehr schönen Erholungsbereich draussen konzentriert. Abschließend wollte ich noch den künstlichen See "Lake Lagunita" - man bemerke immernoch auf dem Campusgelände - mir anschaun und dort eine längere Pause machen. Als ich ankam und dann keinen See vorfand war ich doch etwas überrascht. Später stellte sich dann heraus, dass der See immer im Sommer austrocknet und sich dann im Winter komplett füllt. Naja soooo viel Regen hatten wir dann doch noch nicht. Statt einer Pause habe ich dann die Gelegenheit genutzt mal in eines der Studenten-Dorms zu schauen, welches zufällig offen stand. Und ich muss sagen, dass das ziemlich enttäuschend war. Von außen wunderschön und von innen vergammelt. Aber ich glaube, dass man dafür den Studenten eine gewisse Teilschuld geben muss, denn die Uni wird wohl kaum ihren Hausmüll dort auf dem Flur lagern. Auch bemerkenswert fand ich den Campus Drive, welchen ich genutzt hatte, um auf dem Gelände herumzufahren. Trotz einem Tempolimit von 25mph dauerte es 15 Minuten einmal komplett herumzufahren. Wenn ich bedenke, dass ich in Berlin von unserem Campus in Wilhelminenhof zu mir nach Hause in 13 Minuten fahre, bekommen vielleicht manche von euch eine Vorstellung davon, wie groß dieser Campus ist.
Abschließend bin ich dann wieder zurück nach San Jose gefahren und wollte mich dort noch ein bisschen umsehen. Nach der ersten ergebnislosen Suche nach dem "Japanese Friendship Garden" ging es nach Downtown. Dort habe ich dann den ersten Weihnachtsmarkt dieses Jahr gesehen. Irgendwie schon sehr merkwürdig so mit Sonne und 15ºC aber immerhin hatten sie auch eine Eisbahn mit Eis. Nach einem kurzen Abstecher zum San Jose Museum of Art und der San Jose University hatte ich dann aber irgendwie auch keine Lust mehr auf rumlatschen gehabt. Da mein Navi mir dann gesagt hat, dass das Outlet in Gilroy nur knapp 25 Minuten entfernt war, bin ich dann noch eben rüber gefahren und habe mich nur kurz dort umgesehen. Jegliche Umweltgedanken seien dabei mal nebensächlich. Danach ging es dann noch Burger als Abendbrot essen und dann habe ich das Auto auch schon wieder abgegeben und mich auf den Heimweg gemacht.
Alles in allem ein schöner Tag mit vielen Impressionen, auch wenn ich leider nicht alle festhalten konnte, da Fotos während des Autofahrens so eine Sache ist. Trotzdem kann man sich die anderen Fotos hier ansehen:
Am Freitag hatte mich dann David eingeladen eine Aufführung der Tochter eine Studien-Freundes zu besuchen. Der Einladung bin ich gerne gefolgt und so ging es dann zum 3. mal nach Stanford. Ich könnte da echt bald anfangen, so gut, wie ich mich mittlerweile dort auskenne. Da wir absichtlich zu früh da waren, um noch ein Bier im Coho zu trinken, konnten wir auch gleich noch einer studentischen Jazz-Band zu hören. Die waren auch echt nicht schlecht. Anschließend sind wir dann noch kurz in die Stanford Memorial Church gegangen, da dort ebenfalls eine Aufführung stattfand. Diese war aber gerade vorbei und so haben wir nur kurz die Aufbauten bestaunt und sind dann zum Drama-Club. Es war eine improvisierte, komödische Aufführung der Stanford Improvisors. D.h. dass das Publikum am Anfang nach Setting, Namen, Tieren und allem möglichen gefragt wurde, die dann möglichst humoristisch in den sonst vorgegeben Rahmen einer Krankenhausgeschichte mit manchen Anleihen bei Scrubs, eingearbeitet wurden. Obwohl die Aufführung mit knapp 30 Minuten Spielzeit recht kurz war, so war sie doch sehr lustig und ich habe auch gut 95% aller Witze verstanden. So war dann auch der Freitag sehr unterhaltsam. Morgen und Montag geht es dann weiter. Aber mehr dazu dann später...

3 Kommentare:

Die Juli hat gesagt…

boah... hast du da scheiß gutes wetter *neid*
hier wirds solangsam richtig eklich... nimmer herbst... aba auch nich winter... man zieht sich immer falsch an ^^
biste denn noch in kurzen hosen unterwegs?

Stephan hat gesagt…

Die Unigelände in den USA sollte man glaube ich gar nicht erst versuchen mit den Deutschen zu vergleichen. Die sind ja hier wie ne eigene Stadt für sich!
Aber sieht doch nach ner ganz netten Tour aus (mit einem für Amiverhältnisse zu kleinem Auto ;) )

Der Chris hat gesagt…

Also Wetter wird hier langsam auch schlechter. Nicht nur der Temperatursturz. Es regnet auch öfter und ist fast nur noch bewölkt. Also kurze Hose ist nimmer mehr.

Das Auto war immerhin Fullsize. Aber viel mehr als deutsche Mittelklasse ist es wohl doch nicht gewesen. Aber alles andere zählt ja dann schon zu Luxury. Und ja, den Vergleich sollte man lassen. Aber ich will auch son Unigelände haben!!!

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